Zypern Fauna und Flora

Das Landschaftsbild der Insel entfaltet sich über zwei Gebirgsketten, dem Kyrenia-Gebirge im Norden und dem waldreichen Troodos im Südwesten, der fruchtbaren Mesaoria-Ebene dazwischen und einer fast 800 km langen Küste.

Die Insellage, vielfältige Regionen und das milde Klima begünstigten eine artenreiche Pflanzenwelt, die bis heute nicht restlos erforscht ist. Hier sind über 1800 Wildpflanzen heimisch, darunter allein 40 Orchideenarten.

In dem seit Jahrhunderten intakten Ökosystem finden sich selten gewordene Reptilien, wie der Hardun, eine Eidechsenart, das nachtaktive Chamaleon und Meeresschildkröten (Caretta), die zur Eiablage an Land kommen. Beobachtungsstellen und Museen vermitteln einen Eindruck von der reichen Tier- und Pflanzenwelt der Insel.

Zum Schutz der Flora und Fauna hat die Regierung Zyperns Natur-und Tierschutzprojekte in die Tat umgesetzt:
Die Forststationen von Stavros tis Psokas bei Pafos und Platania bei Kakopetria halten Herden von Mufflons, den Wappentieren Zyperns. Im Marine Live Museum von Agia Napa ist die Tier- und Pflanzenwelt von Zyperns Gewässern zu sehen.

Das paläontologische Museum von Larnaka beherbergt eine einzigartige Fossiliensammlung mit Tieren, die einst auf der Insel lebten, wie der Hippopotamus und die Zwerg-Elefanten.

Die Heidelandschaft und ursprüngliche Küstenregion von Akamas, nahe bei Polis, wird zu Zyperns erstem Nationalpark. Er schützt einen der bedeutendsten Standorte seltener Arten mediterraner Flora und Fauna, zu denen 33 einheimische Blumen gehören. Erschlossen wird das Gebiet von den Wanderwegen Aphrodite und Adonis, die von den Bädern der Aphrodite ausgehen.

Zwei andere Pfade erkunden die Wälder von Akamas. Sie starten am Picknickplatz Smigies.

Der Troodos
So wie die Göttin Aphrodite der Legende nach dem Meer entstieg, ist auch Zypern ein Kind des Ozeans.

Ein einzigartiges Zeugnis der Erdgeschichte ist dasTroodos-Gebirge. Es stieg vor rund 25 Millionen Jahren bei einer Kontinental-Verschiebung, die Eurasien von Afrika trennte, aus dem Wasser auf. Mit seinen Gesteinsschichten ist der Troodos ein einzigartiges Anschauungsbeispiel für die Entstehungsgeschichte der Erde. Im Unterschied zu anderen Funden kam es kaum zu größeren Verwerfungen. Geologen aus aller Welt studieren hier die offen zu Tage liegende Schichtenfolge der ozeanischen Erdkruste (Ophiolithe) und ziehen Schlussfolgerungen über die Entwicklung und Bewegung von Meeren und Kontinenten.

Heute gilt derTroodos als der am besten erhaltene und am gründlichsten erforschte Ophiolith-Komplex der Welt.

Eine Folge der besonderen ökologischen Verhältnisse, wie Höhenlage, RegenfaII, Temperatur und Geologie, ist die einzigartige Flora von Troodos. So gedeihen hier 52 % der einheimischen Pflanzen Zyperns, mehr als 71 Arten, darunter auch die Nationalblume der Insel, das zyprische Alpenveilchen. Herrliche Waldgebiete zeichnen den Troodos aus. In Höhenlagen ab 1200 m stehen Jahrhunderte alte Wälder mit Schwarzkiefern (Pinus Nigra) und bedecken eine Fläche von 4700 Hektar, während in tieferen Regionen die Brutische Kiefer (Pinus Brutia) beheimatet ist.

Natürliche Bestände der zyprischen Zeder befinden sich im Tal der Zedern, nahe der Forststation Stavros tis Psokas.

Mehr als 20 Wanderwege führen durch die Natur des Troodos-Gebirges, z.B. bei Pitsilia, Stavros tis Psokas oder Machairas. Vier Naturlehrpfade rund um Olympos (1951 m), der höchsten Erhebung des Troodos-Massivs, geben Hinweise auf Vegetation und Gesteinsformationen.